DEUTSCHLAND-TRAIL
September 10, 2019
Konichiwa Japan – Surf & Snow in Hokkaido
Wenn aus Reiselust Leidenschaft wird, wenn sich die Sinne weiten und die Horizonte öffnen, dann schlagen auch die Herzen zweier Abenteuerinnen höher! Nach ihrer Norwegen-Reise im vergangenen Jahr, hieß es für Aline Bock und Lena Stoffel auch dieses Jahr wieder: Koffer packen und los! Nach WAY NORTH folgt mit WAY EAST ein weiteres spannendes Projekt der beiden Soulsurferinnen.
Titel: | Way East |
Produktion: | Mathias Kögel |
Jahr: | 2016 |
Athleten: | Aline Bock und Lena Stoffel |
Länge: | 20 Minuten |
Fotokredit: | Aaron Jamieson |
Komplett ausgerüstet mit Ski, Snow-, Split- und Surfboards und gemeinsam mit einem kleinen Team aus Local Guide, Kameramann und Photographen, begaben sich Aline Bock und Lena Stoffel im Frühjahr 2016 nicht nur auf die Suche nach Japan-Pow und dem perfekten Surf, sondern auch nach der Realität von Fukushima. „Wir wollten uns selbst ein Bild davon machen, wie verschmutzt das Meer nach dem Reaktor-Unfall tatsächlich ist und vor allem, was die Bevölkerung vor Ort zu diesem Thema zu sagen hat“, erklärt die ehemalige Freeride Weltmeisterin Aline Bock.
Mit jeder Menge Information der Surf Rider Foundation, Greenpeace und einem Geigerzähler im Gepäck, reisten Aline und Lena schließlich im März 2016 in den Norden der Insel Hokkaido. „Aufgrund den Meeresströmungen waren die Surfspots, die wir auf Hokkaido aufgefunden haben, strahlungsmässig unbedenklich,“ erklärt Aline. „Somit konnten wir uns beim Surfen einzig und allein auf das 2- 4 Grad kalte Wasser konzentrieren.“
Dass dieser Trip alles andere als ein Wellness-Urlaub entpuppte, bestätigt auch Freeskierin Lena Stoffel: „Neben dem Surfen in eiskaltem Wasser, zählte auch das Snow-Camping auf unseren Berg Touren zu unseren größten Herausforderungen.“ Mit Zelten und Campingausrüstung gewappnet machte sich die Crew auf den Weg, die Westküste Hokkaidos von Jotei bis zum Meer mit Skiern und Splitboards zu erkunden.
Windböen von bis zu hundert Stundenkilometern, sechzig Liter schwere Rucksäcke, Nebel und klirrend kalte Nächte im Zelt brachten das Team so einiges Mal an ihre Grenzen. „Auch, wenn es zwischenzeitlich sehr hart war, so hat uns diese Reise noch einmal mehr aufgezeigt, über welche Kraft und Energie die Natur verfügen kann und wie sehr wir uns als Menschen ihren Bedingungen anpassen müssen,“ so Lena Stoffel.
Grandiose Aussichten, unberührte Landschaften, perfekte Lines und paradiesische Wellen – die zwei Sportlerinnen haben mit ihrer Reise auch ein Stück Land zurückerobert, das seit dem Fukushima-Unglück zum weißen Fleck auf der Landkarte geworden war. Mutige Frauen, die ihre Komfortzone verlassen und dafür das Glück WAY EAST gefunden haben.
Die 20-minütige Dokumentation WAY EAST, die während dieser dreiwöchigen Japan-Reise entstanden ist, wird ab Herbst 2016 veröffentlicht werden.
Als ehemalige Freestyle Snowboarderin wurde Aline Bock 2009 Vize Weltmeisterin der Freeride World Tour und holte sich im darauffolgenden Jahr den Titel als Freeride World Champion 2010. Seitdem konzentriert sich die in Innsbruck wohnhafte deutsche Snowboarderin auf Big Mountain- und Backcountry-Filmprojekte und ist unter anderem in Alaska, Japan oder Norwegen unterwegs. Wenn sie nicht auf Reisen ist, genießt Aline Bock jeden guten Tiefschneetag mit Freunden in den heimischen Gefilden der Tiroler Berge.
Mit ihren Wurzeln im alpinen Rennlauf, entwickelte sich Lena Stoffel immer weiter und nahm während ihrer Studienzeit in Innsbruck an vielen Freeride- und Freestyle-Wettkämpfen teil. Mit dem 5. Platz im Slopestyle bei den X-Games in Tignes 2010 und einem 1. Platz bei den Austrian Open im Slopestyle 2011 konnte sie damals überzeugen. Als deutsche Olympiahoffnung investierte sie viel Zeit darauf, sich auf die Olympischen Spiele in Sochi 2014 vorzubereiten, konnte jedoch aufgrund von Knieverletzungen nicht antreten. Seit diesem Rückschlag konzentriert sich die gebürtige Allgäuerin auf internationale Film- und Fotoprojekte, für die sie sich jenseits von Wettkampf-Stress und schmerzhaften Verletzungen wieder voll und ganz auf das konzentrieren kann, was sie am meisten liebt – das Skifahren.